Mittwoch, 10. Dezember 2014

Leben in Santiago ist ...

Leben in Santiago ist...

• jeden Mittwoch in einen Folklore Kurs mit Tourismusstudenten zu gehen.
  Dort lernen wir die traditionellen Tänze aus der Provinz.

• sonntags auf Froilan zu tanzen und zu essen.
  Meistens spielt eine Liveband Chacarera und in der Mitte tanzt, wer Lust hat.
  Das ist einer unserer Lieblingsorte in Santiago.

• mit viel Tanz verbunden!
  Auf Familienfesten, in der Schule oder bei Freunden. Getanzt wird immer!

• von einem langen Arbeitstag abends heimzukommen und völlig platt zu sein.

• eingeladen zu werden mit den Worten: Fühl dich hier wie zu Hause.
   Was auch immer du brauchst, bediene dich!

• einen Asado im Kreise von Freunden und deren Familien zu essen.
  Natürlich sagen wir nie nein, wenn wir zum Asado eingeladen werden, das kann die Waage bestätigen! ;)

• den Unterschied zwischen arm und reich zu sehen.
  Abends fahre ich von der Schule aus einem ärmlichen Viertel zurück ins moderne Zentrum. Auf meinem Schulweg morgens laufe ich an einer Holzhütte vorbei und gleich daneben steht ein großes Haus mit Alarmanlage. Auf Eselskarren wird der Müll eingesammelt - vor spiegelnden Glasfassaden der Einkaufsläden

• sich machtlos gegenüber den Zuständen und Zusammenhängen von Armut zu fühlen. Wenn wir Kinder sehen, die den Müll einsammeln, dann müssen wir schon schlucken.

• mit Vorurteilen gegenüber Deutschen konfrontiert zu werden: "Bist du ein Nazi?
  Kennst du viele Nazis persönlich? Magst du Hitler?".
  Es ist schwer auf solche Fragen sachlich zu antworten ohne sich persönlich
  angegriffen zu fühlen.

• seine hausfraulichen Fähigkeiten zu trainieren: Putzen, Kochen, Kleidung waschen, spülen,... ja, so ein Haushalt schmeißt sich eben nicht von alleine!

• die Santiagener weiterhin davon zu überzeugen, dass Deutschland im WM-Finale niemanden bestochen hat.

• jeden Dienstag Abend Ibette Deutschunterricht zu geben und mit einem leckere
  Essen belohnt zu werden.

• im Sitzen zu schwitzen, beim Duschen zu schwitzen, ja eigentlich immer zu
  schwitzen.

• 2 Wochen lang Wäsche nicht zu waschen, da die Waschmaschine streikt.

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